Zur alten Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau gehört die Vorstellung, dass Männer Militärdienst leisten müssen, während Frauen ihren Dienst eher in der Familie absolvieren. Viele Länder haben diese klare Rollenaufteilung in den letzten Jahrzehnten verändert. In Israel beispielsweise sind die Frauen in der Armee seit 1949 dienstpflichtig und auch in der Ukraine haben sich viele Frauen freiwillig gemeldet, um gegen den Angriff der Russen mit Waffen zu kämpfen. Selbst in der Schweiz tut sich etwas.
Der Bundesrat prüft im Moment eine Fusion des Zivildienstes mit dem Zivilschutz aus Gründen des Personalmangels und er überlegt sich, ob die jungen Frauen nicht ebenso selbstverständlich zum Orientierungstag der Armee eingeladen werden sollen wie die jungen Männer. Man hofft durch diese Massnahme, mehr Frauen für zivildienstliche oder militärische Aufgaben begeistern zu können.
Noch weiter geht eine Schweizer Initiative, die in einigen Monaten lanciert werden soll. Unter dem Namen Service Citoyen sollen Schweizerinnen und Schweizer gleichberechtigt zu einem Dienst am Heimatland verpflichtet werden können. Die Idee, auch die Frauen in eine Dienstpflicht einzubinden, ist nicht neu. Bisher wurde sie immer wieder mit dem Argument abgeblockt, dass die Gesellschaft noch nicht gleichberechtigt genug sei für eine solche Massnahme.
Inzwischen hat sich jedoch viel verändert. Frauen haben sich eine stärkere Stellung in der Gesellschaft erkämpft und der Dienst am Vaterland besteht nicht mehr nur aus der Pflicht zum Militärdienst, die zivilen und gemeinnützigen Aufgaben sind gewachsen und anspruchsvoller geworden. Die Männer haben mittlerweile die Wahl, ob sie lieber militärische oder zivile Aufgaben in ihrer Dienspflicht übernehmen wollen, aber die Dienstpflicht bleibt bis heute ausschliesslich auf Männer beschränkt. Warum eigentlich?
Die Initiative Service Citoyen ist noch nicht lanciert, dennoch interessiert uns Ihre Meinung zu diesem Thema schon heute. Was denken Sie?
