Feminismus ist die erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts und wird trotzdem immer wieder infrage gestellt. Die Regisseurin und Aktivistin Katharina Mückstein geht in ihrem neusten Film der Bewegung des Feminismus nach und ergründet, was Feminismus eigentlich ist.
Sie tut dies intellektuell und visuell. Besonders auffallend ist, dass die Expert*innen jeweils mit ihrer Kleidung farblich perfekt mit dem Hintergrund harmonieren. Als Hintergrundkulisse nutzt Regisseurin Mückstein leerstehende Büroräumlichkeiten, die mit Farbe aufgepeppt wurden. Zwischen den Gesprächen bringen Performances Abwechslung ins Geschehen. Damit kommt Bewegung in den sonst eher statischen Dokumentarfilm. Alle zu Wort kommenden Expert*innen sind Akademiker*innen. Dies macht den Film nicht immer leicht verständlich. Aber der Dokumentarfilm hält trotzdem einige Überraschungen bereit. Eindrücklich ist das Experiment mit der Zuschreibung von Geschlecht. Das Verhalten aller Personen ändert sich im Experiment abhängig davon, ob sie ein Kind als Junge oder als Mädchen lesen. Dies zeigt sich darin, dass sie die Tonlage verändern und auch andere Spielzeuge verwenden wenn sie glauben, es mit einem Jungen zu tun zu haben. Damit gehen sie verblüffend leicht den gesellschaftlichen Strukturen auf den Leim, was einen leicht beschämenden Effekt hat.
Wuchtig sind auch andere Szenen, die klar veranschaulichen, was in unserer Welt falsch läuft und wer von den herrschenden Machstrukturen profitiert und wer nicht.
Feministische Debatten werden eingeordnet und diskutiert, auch antifeministische Strömungen kommen zur Sprache.