Frauen Wm 2025 Gross Gaps – Blog

Frauen-EM 2025

Here to play, here to stay!

Kaltes Bier in der Linken, Handy mit Tippspiel in der rechten Hand und direkt vor der Nase die grosse Public-Vieweing Leinwand. Das ist wohl für viele Sinnbild des EM-Sommers 2024. Herrlich, denn der nächste Sommer wird dem diesjährigen ähneln können – und das direkt vor unseren Haustüren. Diesmal steht die Frauen-EM in der Schweiz bevor.

Doch ob die Frauen EM genau so viel Anklang finden wird, bleibt offen. Es ist kein Geheimnis, dass Frauenfussball wesentlich weniger geschaut und somit schlechter bezahlt wird. Abgesehen von den finanziellen Aspekten, wird Frauenfussball allgemein ganz anders gewertet. Doch wird der Frauenfussball in der Schweiz durch die Ausführung vor Ort 2025 an Wert gewinnen?

Die Schweizer Aufmerksamkeit für Frauenfussball wird vom 2.-27. Juli sicherlich steigen. Denn Personen, die sich sonst nicht für Frauenfussball interessieren, werden aufgrund des Ausführungsort automatisch damit konfrontiert sein. Bei Preisen von nur 25 CHF für die Spiele der Gruppenphase und 90 CHF für das Eröffnungsspiel und das Finale, werden sich vielleicht auch weniger Fussball interessierte ein Spiel im Stadion anschauen.

«die Zahl der fussballspielenden Mädchen und Frauen in der Schweiz bis 2027 auf 80'000 zu verdoppeln»

Unter dem Motto «here to stay» lanciert der Schweizerische Fussballverband (SFV) zusammen mit der UEFA ein Projekt zur nachhaltigen Förderung und Stärkung des Frauenfussballs in der Schweiz. Eines der Ziele ist, dass die Zahl der fussballspielenden Mädchen und Frauen in der Schweiz bis 2027 auf 80'000 verdoppelt werden soll. Dies sind positive Aussichten für die Zukunft des sonst immer noch sehr männerlastigen Sports.

Die Frauen-EM 2025 wird vermutlich verschiedene Reaktionen auslösen. Einige werden den Fussball nicht ernst nehmen, da es Frauenfussball ist. Andere werden es genau deshalb ernst nehmen und sogar als feministisch-emanzipatorisch framen. Den Fussballspielerinnen wird somit eine emanzipatorische Rolle oktroyiert. Darüber lässt sich nun streiten, ob das gut, schlecht oder einfach unumgehbar ist. Da Fussball politisch und emotionserregend ist, ist sicher: Die Fussballerinnen werden bestimmt als Projektionsfläche benutzt werden.

Nadja Heinsius ist Teil der Redaktion von Geschlechtergerechter.