Champion Billie Jean King
Als Billie Jean King 1972 vom alternden Tennisstar Bobby Riggs zu einem Battle of the Sexes aufgefordert wurde, lehnte sie ab. Sie erstritt zuerst dass Frauen und Männer am US-Open gleich viel Preisgeld bekommen und willigte erst ein, als Riggs gegen eine andere Top-Spielerin gewonnen hatte und überall herumposaunte, dass Frauen eben viel schlechter Tennis spielten als Männer und darum nicht dasselbe Preisgeld wert seien.
Billie King ist 1943 in Kalifornien geboren und hat mit 11 Jahren ihr erstes Tennis Rack in der Hand gehabt, mit 18 gewann sie das Frauen Doppel in Wimbledon.
Billie King war jedoch nicht nur eine herausragende Sportlerin, sondern ebenso eine furchtlose, einfallsreiche Kämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen.
Sie hat früh realisiert, dass sich der Wert der Frauen auch an den Preisgeldern misst. Als sie 1972 das US Open gewinnt, realisiert sie, dass Männer 11 mal so viel Preisgeld bekommen als Frauen.
Sie boykottiert darauf das US Open und gründet mit 8 anderen Spielerinnen eine eigene Liga, die kommerziell und publizistisch so erfolgreich war, dass der amerikanische Tennisverband einlenkte und bereits 1973 gleiche Preisgelder für Männer wie für Frauen schuf.
Billie Jean King nicht nur eine der ersten Profispielerinnen, sie war in den 1970ern die erste Sportlerin, die über 100'000 Dollar pro Jahr verdiente.
Aber Kings Kampf für die Frauen blieb nicht auf das Geld beschränkt, sie setzte sich auch vehement für bequeme und nicht sexistische Sportkleider ein. Damals waren kurze Röcke für Tennisspielerinnen Pflicht. Als Billie Jean King trotzdem in Shorts erschien, wurde sie unter grossem Medienecho diskqualifiziert und die Debatte um Frauensportkleidung war lanciert.
Billie Jean King erreicht einen Gleichstellungssieg nach dem anderen, aber Bobby Riggs gibt nicht auf. Der spielsüchtige über fünfzigjährige Seniorenspieler fordert Billie Jean King 1973 erneut medienwirksam zum Battle of the Sexes auf. Er lockt mit einem Preisgeld von 100'000 Dollar.
Diesmal nimmt Billie das Angebot an. Das skurrile Match findet in Huston vor einem Publikum von 30'000 Personen statt. Viele Frauen drückten BJK, wie Billie Jean King von ihren Fans genannt wird, die Daumen. Bobby Riggs war kurz zuvor von seiner Ehefrau verlassen worden und auch seine Kinder zeigten kein Interesse, dem Match mit ihrem grossmäuligen Vater beizuwohnen.
Riggs versuchte King mit allen Mitteln mental unter Druck zu setzen, weil er hoffte, dass sie dem Druck nicht widerstehen konnte. Doch er sollte sich täuschen. Sie hatte eine Strategie.
Die Gewinnerin des Battle of the Sexes, kostete ihren Sieg aus und verstand es, Kapital und weiteren Erfolg daraus zu schlagen. Sie gründete danach das Magazin Women Sports und wurde nach ihrer Aktivzeit eine sehr erfolgreiche Sportunternehmerin. Mit 39 Siegen in Grand Slam Spielen ist sie eine der erfolgreichsten Sportlerinnen, die es je gab.
Sie war nicht nur auf dem Tennisplatz furchtlos und ausdauernd, sondern auch in der Politik und im Feminismus. Ende der 1970er Jahre tritt sie öffentlich als politische Feministin auf und 1981 hat sie ihr vielbeachtetes Coming out als frauenliebende Frau.
2009 verleiht ihr Barack Obama die Freiheitsmedaille des Präsidenten, das ist die höchste zivile Auszeichnung der USA. Das Life Magazin zählt sie heute zu den 100 wichtigsten AmerikanerInnen.
Mit dem sexistischen Bobby Riggs versöhnte sich sich rasch. Er erkennt seine Niederlage an und äussert sich fortan nicht mehr abfällig über das Frauentennis.
1993 tritt Billie Jean King übrigens erneut gegen Bobby Riggs an. Sie ist mittlerweile 50, er über 75. Sie schlägt ihn erneut
