Agieren statt reagieren
Bevor man auf eine Provokation hereinfällt, lohnt es sich, darüber nachzudenken, was mit der Provokation bezweckt wird. Häufig geben wir den Provokateuren mit unserer Reaktion genau das, wonach sie gesucht haben: viel Empörung, viele Klicks, viele Kommentare, viel Reichweite.
Nicht auf Provokation hereinzufallen, kann ein Akt der Rebellion sein.
Anders verhält es sich, wenn ein Post nicht nur irritierend, sondern auch verletzend oder diskriminierend ist. Hier ist es wichtig, dass wir Farbe bekennen und reagieren. Eine empathische Gegenrede und offene Solidarität mit den Betroffenen ist wichtig.
Es würde einiges verändern, wenn wir diejenigen, die bewusst provozieren viel öfters ins Leere laufen lassen und dafür dort, wo gehetzt wird, Flagge zeigen und vernünftig und empathisch reagieren. Nicht um unsere Wut rauszulassen, sondern um für unsere Mitmenschen einzustehen. Damit verteidigen und stärken wir das, was eine gute Demokratie ausmacht, und wir betreiben einen offenen Diskurs, an dem sich mehr Menschen gerne beteiligen.