Der wunde Punkt: Die Arbeitswelt
Die befragten Frauen sehen durchaus grosse Fortschritte in der Verwirklichung der Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz. Dennoch gibt es vor allem einen Bereich, bei dem die Mehrheit ein anhaltendes Gleichstellungsdefizit wahrnimmt: Die Arbeitswelt. Konkret schätzt nur jede zweite Frau den eigenen Arbeitgeber als familienfreundlich ein und nur zwei von fünf sind der Ansicht, dass Frauen und Männer beim aktuellen Arbeitgeber die gleichen Karrierechancen haben. Fast jede zweite Frau würde deshalb eine (temporäre) Geschlechterquote begrüssen, um die Gleichberechtigung in der Arbeitswelt schneller zu verwirklichen.
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn!
Die grosse Mehrheit der Frauen sind der Meinung, es müsse vorwärts gehen mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit: Ganze 85% teilen diese Forderung – unabhängig von Alter, Bildungsstand, politischer Orientierung oder Mutterschaft.
Hinzu kommt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Forderung nach einer besseren finanziellen Absicherung im Alter: Von zehn Befragten fordern sieben, dass Frauen nicht am Ende ihrer Erwerbstätigkeit auf Grund von weniger Einkommen und Beitragslücken in den Sozialversicherungen dem Risiko der Altersarmut ausgesetzt sind. 68 % sind der Ansicht, dass es bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie brauche.
Ein Hoffnungsschimmer zum Schluss; gut die Hälfte der Befragten sehen bei der Arbeitsteilung zuhause oder im Hinblick auf die gesellschaftliche Stellung der Frau eine Verbesserung im Vergleich zur eigenen Mutter.