Prostitution ist ein lukrativer Markt, mit Milliardenumsätzen, damit wird sehr viel Geld verdient. Auch hier gibt es eine Auffälligkeit: Von den Umsätzen bleibt nur ein geringer Teil bei den Frauen, die diese Dienstleistungen erbringen.
Nur schon diese nüchterne Beschreibung dieses oft unsichtbaren Marktes mit seinem Angebot, der Nachfrage und dem Profit zeigt, dass es sich hier um einen extrem ungleichen und auch ungerechten Markt handelt.
Doch es gibt auch in so dysfunktionalen Märkten wie der Prostitution Frauen, die für sich eine passende, lukrative Nische aufbauen können.
Faktisch ist es jedoch so:
- Die Nachfrage der Freier ist gross. Schätzungen gehen davon aus, dass in der Schweiz 350'000 Männer mindestens einmal pro Jahr Freier sind.
- Rund 85 Prozent der Prostituierten in der Schweiz sind Migrantinnen, die sich mehrheitlich aus Mangel an Alternativen oder aus finanzieller Not prostituieren. Oder schlimmer noch von Loverboys abhängig oder betroffen sind von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Freier nützen solche Notsituationen aus.
- Zahlreiche Frauen erlitten vor der Prostitution persönliche Traumata wegen bereits erlebter sexualisierter Gewalt oder körperlicher Misshandlung.
- Es gibt keine sichere Prostitution: Fast jede Prostituierte hat schon verschiedenste Formen von Übergriffen erlebt.
- Prostitution verursacht gravierende gesundheitliche Folgeschäden.
Benennen wir deshalb, was Sache ist: Prostitution ist Ausbeutung. Wie kann es deshalb immer noch «normal» sein, dass sich Männer aufgrund ihrer Kaufkraft den Körper einer Frau kaufen, über ihn verfügen und dadurch auch Macht über Frauen ausüben können? Und dies im Wissen, dass sich diese Frauen mit einiger Wahrscheinlichkeit in einer prekären Lage befinden oder auch traumatisiert sind?