#GG: Ihr Befund, dass Studentinnen an den Universitäten nicht diskriminiert werden, hat helles Entsetzen ausgelöst. Wurden Sie von der Sonntagszeitung falsch zitiert?
Katja Rost: Der Titel war reisserisch. Wir haben den Titel nicht gewählt und hatten keinen Einfluss. So arbeiten leider viele Medien, weil der Mensch so funktioniert. Negative Nachrichten verkaufen sich besser. Das sehen sie auch an den Meldungen, die nun folgen. Ich hätte einen neutralen Titel gewählt. Beispielsweise, «Was sind die Ursachen der Leaky Pipeline an Universitäten?». Das hätte sich weniger gut verkauft, aber den Inhalt wieder gegeben. Der nachfolgende Inhalt des Beitrages (sofern man nach dem Titel noch in der Lage ist, neutral zu lesen) gibt unser Papier richtig wieder. Wenn auch in einfacher, simplifizierter Form. Als Wissenschaftlerinnen drücken wir uns sehr viel verhaltener und komplexer aus. Aber das liest dann leider kaum jemand mehr. Insofern ist die Reaktion auf den Artikel fast grotesk. Unsere Befunde sind in vieler Hinsicht gar nicht neu. Viele Wissenschaftler:innen vor uns sind bereits zu diesen Erkenntnissen gekommen. Und nun beim «100.» Ergebnis dieser Aufschrei…